Dein Piercing, Verhalten und Pflege!

Diese Anleitung über Piercings grundsätzlich und im Speziellen der richtigen Pflege und dem Verhalten nach dem piercen ist für Dich. Lies sie dir bitte in aller Ruhe durch. Die Regeln die wir dir hier mitteilen sind wichtig für eine saubere und schnelle Abheilung der Wunde sowie dem Erhalt Deines Piercings für die Zukunft.

Piercings werden mit Nadeln gemacht! Diese Nadeln stammen aus dem medizinischen Krankenhausbedarf, sind einzeln steril verpackt und nur einmal zu verwenden (logisch, oder?). Die Nadel selber ist mit einem Kunststoffschlauch ummantelt der, nachdem die Nadel das Gewebe durchdrungen hat, zum einbringen des Piercings dient ( d.h. das Piercing wird in den Schlauch gesteckt, der Schlauch danach vorsichtig herausgezogen, das Piercing rutscht nach und bleibt im Stichkanal).

Das ist ein Eingriff in Deinen Körper der „immer“ mit Risiko verbunden ist!

Um dieses so gering wie möglich zu halten gibt es Regeln zur richtigen Pflege und dem richtigen Verhalten danach.

In der Regel wird jedes Piercing nach dem Stechen 8meistens am nächsten Tag) anfangen anzuschwellen (Zunge bis zu ihrem dreifachen Umfang). Diesem Risiko werden wir mit dem sogenannten Ersteinsatzschmuck gerecht. Dieser Schmuck ist länger als gewöhnlich und hat auch größere Verschlusskugeln (Was im Falle von Zungen- und Lippenpiercings beim heftigen Spielen mit dem Piercing Zähne und Zahnfleisch beschädigen kann!!!) Wenn das Piercing abgeheilt ist wird der Schmuck gegen den passenden Schmuck getauscht. Der Schmuck muss während der Verheilungszeit „nicht“ gedreht werden!

Grundsätzlich ist die Pflege mit das wichtigste. Sie ist bei allen Piercings ziemlich gleich und recht einfach. Bis auf einige Piercings wie Ohrknorpel, Bauchnabel und Brustwarze (Verheilungszeit über ein Jahr), heilen Piercings in der Regel innerhalb von 6 Wochen komplett ab. In dieser Zeit müssen Sie 3-mal täglich (morgens, mittags, abends) vorsichtig gesäubert werden. Das machst du am besten mit einem Wattestäbchen und lauwarmen Wasser. Das Sekret ist zu anfangs krustig, wird dann bei fortschreitender Verheilungszeit aber immer weicher bis flüssig. Je vorsichtiger Du dieses Sekret entfernst, desto weniger verletzt Du die gerade nachwachsende Haut darunter, desto schneller verheilt Dein Piercing.

Beim Zungenpiercing ist das natürlich nicht nötig, hier spülst Du einfach Deinen Mund nach den Hauptmahlzeiten mit einer antibakteriellen Mundspülung aus (z.B. Meridol, Listerine oder Chlorhexamed).

Eine Kombination aus beidem hast Du bei einem Lippenpiercing (z.B. Stud, Madonna oder Eskimo).

Nach der Pflege braucht dein Piercing noch ein wenig Hilfe zu Heilung und Schutz über den Tag. Das macht man bei Piercings wie dem Bauchnabel oder der Brustwarze mit einem sogenannten Pflasterverband. Grundsätzlich besteht der Verband aus einer selbstklebenden Kompresse und einem Spray das es in der Apotheke gibt. Es heißt Octenisept und unterstützt den Heilungsverlauf enorm.

Bei Brustwarzenpiercings empfehle ich Dir Stilleinlagen die es in jedem Drogeriemarkt zu kaufen gibt (Ok…das gilt natürlich nur wenn Du ein Mädchen bist *grins*, bei Jungs s.O.) weil Du dann komplett auf Pflaster verzichten kannst (Stichwort „Pflasterallergie“)

Bei Piercings im Gesicht (Ohr, Nase, Lippe und Augenbraue) sieht so ein Verband natürlich unvorteilhaft aus! Hier empfehle ich Dir nach der Reinigung ein Gel namens Tyrosur. Das Gel bleibt am Stichkanal haften und schützt ihn so (Tyrosur ist leicht antibiotisch und kann die Haut Austrocknen).

Und jetzt kommen wir zu dem Teil den die meisten von Euch nicht so gerne hören wollen, dem richtigen Verhalten nach einem Piercing.

Grundsätzlich ist jede Art von mechanischer Verletzung oder Schwitzen sowie das Antragen von Chemikalien (z.B. Haarfärbemittel, Schminke und Haarspray) ziemlich schädlich und zum Teil gefährlich für Dein Piercing und auch für Dich!

Bei allen Knorpelpiercings, sowie Bauchnabel und Brustwarze darfst Du mindestens 3 Monate weder Sport, noch Sauna, Solarium, Schwimmbad o.ä. machen. Haarfarbe und Haarspray sollst Du mindestens 6 Monate nicht benutzen. Lasse bitte in weitem Bereich keine Schminke an Dein Piercing gelangen, auch keine Cremes oder Bodylotion. Bei Ohrknorpelpiercings verzichte bitte auf Kopfhörer und sei vorsichtig mit Kopfbedeckungen und Brillen.

Wenn Du ein Nasenpiercing mit Gesundheitsstecker auswählst dann klebe dieses unbedingt mit einem Pflaster ab (auf jeden fall wenn Du schlafen gehst) sonst verlierst Du es! Nasenpiercings verheilen innerhalb von 6 Wochen.

Ebenso schnell verheilen Lippen- und Zungenpiercings. Hier gilt neben den 14 Tagen Verbot für Sport, Sauna, Schwimmbad und Solarium ein 14tägiges Verbot für Milch und Milchprodukte, Obst und Produkten aus Obst, Alkohol und koffeinhaltigen Getränken und im Besonderen für Medikamente die das Blut verdünnen (z.B. Aspirin). Rauchen sollst Du für 48 Stunden gar nicht. Wenn Du nach 48 Stunden anfängst zu Rauchen dann wird sich die Verheilungszeit auf bis zu 3 Monate hinauszögern.

Piercings bluten unter Umständen. Gerade Zunge, Brust und Bauchnabel sowie Ancors und Scindiver können heftig bluten. Habe keine Angst, das ist völlig normal und nicht gefährlich. Wenn Du Dir ein Zungenpiercing von mir machen lässt dann bring Dir bitte etwas zu trinken mit. Viel trinken hilft dass Dir nicht schlecht wird und beugt auch dem Anschwellen der Zunge sehr gut vor (Wasser mit wenig Kohlensäure ist Top dafür geeignet).

Piercings sind „ein wenig“ schmerzhaft! Du brauchst aber nicht durchzudrehen vor Angst… jedes Augenbrauenzupfen ist um Längen schlimmer wie Piercings!!!!!!!

Wenn Du ein Problem mit Deinem Piercing bekommst oder Du Dir Sorgen über die Verheilung Deines Piercings machst, dann komme sofort zu mir oder rufe mich an.

!!!! Halte Dich an das was ich Dir hier aufgeschrieben habe!!!!